Renaissancemusik zum Verlieben
Profeti della Quinta hat sich dem Vokalrepertoire des 16. und frühen 17. Jahrhunderts verschrieben. Das Baseler Ensemble unter der Leitung von Elam Rotem möchte lebendige und ausdrucksstarke Aufführungen für das heutige Publikum schaffen und dabei gleichzeitig die historische Aufführungspraxis berücksichtigen. Den Kern bilden fünf Sänger, die regelmäßig mit befreundeten Instrumentalist:innen und Sänger:innen zusammenarbeiten.
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Mit Claudio Monteverdi (1567-1643) und Salome Rossi (ca. 1570-ca. 1630) stellt Profeti della Quinta in diesem Programm zwei Komponisten gegenüber, die zeitgleich gelebt haben, zeitweise sogar Kollegen am Hof von Mantua waren und die dennoch ihre ganz eigenen musikalischen Schwerpunkte verfolgt haben: Monteverdi als dramatischer Komponist der frühesten Oper, Rossi als Komponist jüdischer Synagogal-Musik.
Tauchen Sie ein in die affektvolle und klangschöne Vokalmusik und in die vielfältigen Landschaften einer Zeit der frühen musikalischen Hochblüte!
| Salomone Rossi | Lamnatséaḥ ‚al hagitít / Psalm 8 Elohím hashivénu / Psalm 80: 4,8,20 Shir hama’alót, ashréy kol yeré Adonái / Psalm 128 Hashkivénu / Abendgebet |
| Orí Harmelin
Salomone Rossi |
Variationen über „La Monica”
Cor mio, deh non languire Mizmór letodá / Psalm 100 |
| Giovanni Girolamo Kapsberger | Toccata prima |
| Luzzascho Luzzaschi | Io veggio pur pietate Morir non puo’l mio core |
| Claudio Monteverdi | Lamento della ninfa |
| Orí Harmelin | Passacaglia |
| Claudio Monteverdi | Lamento d’Arianna |
| Claudio Monteverdi | Zefiro torna e’l bel tempo rimena |
| Salomone Rossi | Kaddish / Gebet |
| Änderungen vorbehalten |
Besetzung: 5 Sänger und 1 Theorbe
Doron Schleifer, Andrea Gavagnin – Countertenor
Lior Leibovici, Loïc Paulin – Tenor
Elam Rotem – Bass und musikalische Leitung
Orí Harmelin – Theorbe
Philippe Verdelot (ca. 1480-ca. 1530) gilt als einer der Väter des italienischen Madrigalgenres. Seine vierstimmigen Madrigale waren Mitte des 16. Jahrhunderts ein großer kommerzieller Erfolg, sind jedoch in der Neuzeit in Vergessenheit geraten. Profeti della Quinta erweckt diese eleganten Stücke in seinem Programm »Beauty in Four Parts« wieder zum Leben!
| Philippe Verdelot | Se l’ardor foss’ equale Se mai provasti donnaDivini occhi sereni Quando Amor i belli occhi |
| Diego Ortiz | Recercada ottava |
| Jacques Arcadelt | Les yeux qui me sceurent prendre Quand ie vous ayme ardentement |
| Philippe Verdelot | Si lieta e grata morte Trist‘ Amarilli mia |
| anonym, aus: Intabolatura nove (Venedig, 1551) | Pass’e mezo antico; Cathaccio Gaglirada; Gamba Gagliarda; Le forze d’Hercole |
| Philippe Verdelot | Ognor per voi sospiro Madonna, per voi ardo |
| Jacques Arcadelt | Laissez la verde couleur |
| Cipriano de Rore | Ancor che col partire Amor ben mi credevo Ancor che col partire [Diminution von Bovicelli] |
| Philippe Verdelot | Gran dolor di mia vita [instrumental] La bella man Gran dolor di mia vitaFuggi fuggi cor mio |
Besetzung: 4 Musiker:innen
Giovanna Baviera – Canto & Viola da Gamba
Doron Schleifer – Alto
Jacob Lawrence – Tenor
Elam Rotem – Basso & Cembalo
Cavalieris ausdrucksstarke Vertonung der Klagelieder Jeremias, dieses dunklen biblischen Textes, verbindet alte und neue Musikstile: Schöne und komplexe mehrstimmige Abschnitte wechseln sich mit ausdrucksstarken einstimmigen Melodien und Duetten ab.
| Luzzasco Luzzaschi | Intende animae meae |
| Emilio de’ Cavalieri | Lamentationes Jeremiae Prophetae, Prima Die: First Lesson – Incipit, Aleph, Beth, Ghimel, Jerusalem First Responsory – Eram quasi Second Lesson – Vau, Zain, Heth, Jerusalem Second Responsory – Una hora Third Lesson – Jod, Caph, Lamed, Jerusalem Third Responsory – Seniores populi |
| Girolamo Frescobaldi | Ricercar secondo tono |
| Emilio de’ Cavalieri | Lamentationes Jeremiae Prophetae, Secunda Die: First Lesson – De lamentatione, Heth, Caph, Jerusalem First Responsory – Tradiderunt me Second Lesson – Lamed, Mem, Nun, Jerusalem Second Responsory – Jesus tradidit Third Lesson – Aleph, Beth, Ghimel, Jerusalem Third Responsory – Caligaverunt Occuli mei |
| Girolamo Frescobaldi | Ricercar terzo tono |
| Emilio de’ Cavalieri | Lamentationes Jeremiae Prophetae, Tertia Die: First Lesson – De lamentatione, Heth, Heth, Heth, Jerusalem Second Lesson – Aleph, Beth, Ghimel, Jerusalem Second Responsory – Aestimatus sum Third Lesson – Incipit, Recordare, Jerusalem |
| Carlo G.-Manuskript / Francesco Severi | Salmo in falsobordone: Miserere |
| Änderungen vorbehalten |
Besetzung: 5 Sänger, 3 Instrumentalist:innen
Perrine Devillers – Sopran
Doron Schleifer – Countertenor
Loïc Paulin, Jacob Lawrence – Tenor
Elam Rotem – Bass & Cembalo
Orí Harmelin – Theorbe
Elizabeth Rumsey – Lirone
Aki Noda – Orgel
Vor kurzem wurde ein faszinierendes Manuskript entdeckt, das die musikalische Praxis des frühen 17. Jahrhunderts beleuchtet. Es stammt von einem unbekannten Komponisten namens Carlo G. (ca. 1600-1620, Italien). In diesem Programm sind Andachtsmonodien und Duette von Carlo G. sowie Werke seines Zeitgenossen Alessandro Grandi zu hören. Zudem bereichern zwei neue Kompositionen von Elam Rotem, inspiriert von Salomone Rossi, das Programm und vertonen Texte aus dem Hohelied im hebräischen Original.
| Carlo G. | Veni dilecte mi / aus dem Hohelied der Liebe 7 & 4 Sub umbra / aus dem Hohelied der Liebe 2 Amor Jesu dulcissime |
| Orí Harmelin | Passacaglia |
| Carlo G. | Ego dormio et cor meum vigilat / aus dem Hohelied der Liebe 5 |
| Elam Rotem | Kol dodí hineh-zéh bá / aus dem Hohelied der Liebe 5 Siméni chachotám al libécha / aus dem Hohelied der Liebe 8 Partita sopra Ballo del Granduca |
| Elam Rotem | Aní chavatzélet haSharón / aus dem Hohelied der Liebe 2 |
| Carlo G. | Peccavi super numerum |
| Alessandro Grandi | Quam tu pulchra es / aus dem Hohelied der Liebe 4 |
| Ori Harmelin | Partita sopra La Monica |
| Carlo G. | Nigra Sum |
| Alessandro Grandi | Hodie nobis de caelo |
| Carlo G. | Miserere / Psalm 50 |
| Änderungen vorbehalten |
Besetzung: 4 Musiker:innen
Doron Schleifer – Countertenor
Jacob Lawrence – Tenor
Orí Harmelin – Theorbe
Elam Rotem – Cembalo, Orgel & musikalische Leitung
Die Geschichte über Joseph und seine Brüder ist wohl eine der anrührendsten Erzählungen des Alten Testaments und Elam Rotem, Leiter der Profeti della Quinta, hat den originalen biblischen Text in hebräischer Sprache für das fünfstimmige Ensemble Profeti della Quinta, Instrumente und Basso Continuo vertont.
Vorbild für das Werk ist die musikalische Sprache der musikalischen Dramen von Cavalieri, Caccini und Monteverdi. Wie später bei Bach gibt es einen Erzähler, der die Vertreibung Josephs nach Ägypten, seine Traumdeutungen am Pharaonenhof, die Prüfungen der Brüder und den Schmerz des Vaters Jakob schildert. Die weiteren Sänger verkörpern mal emotional Einzelcharaktere, mal werden sie gemeinsam als Vokalquintett in die Erzählung einbezogen und intensivieren den Ausdruck. Durch die zweisprachige Übertitelung lässt sich die Erzählung wunderbar miterleben.
Kompositorisch wird hier die Vergangenheit nicht nur rekonstruiert, sondern Profeti della Quinta beweist, dass das verloren geglaubte „Handwerk“ dieser Kunst neu angewendet werden kann. Elam Rotem hat neue Musik geschaffen, die gar nicht „neu“ klingt – ein spannendes, einzigartiges Vorgehen, das selbstredend diskutiert werden kann. Man darf und kann die schöne Musik, mit der die Geschichte um Joseph und seine Brüder erzählt wird, allerdings auch einfach nur genießen!
Seit 2013 wurde das Werk bereits mehr als 20 Mal in u.a. Berlin, Bremen, Erfurt, Köln, Basel, Binningen, Muri, Zürich, Genf, Utrecht, Metz, Innsbruck, St. Georgen am Längsee sowie Tel-Aviv, Jerusalem und Haifa aufgeführt.
Besetzung: 5 Sänger, Instrumente und Basso continuo (13 Musiker:innen)
Profeti della Quinta, die für ihre Interpretationen der Musik der Spätrenaissance weltberühmt sind, stecken ihr einzigartiges Know-how in die Aufführung von Monteverdis Orfeo. Der Orfeo ist die früheste Oper, die heute noch aufgeführt wird, und vereint viele der unterschiedlichen Gattungen und Formen, in denen Claudio Monteverdi komponierte, zu einem gewaltigen Meisterwerk.
Mit einer einzigartigen Kombination aus Recherchen und einer Aufführungspraxis, die auf jahrelangem Eintauchen in die italienische Musik des 16. Jahrhunderts beruht, geben Elam Rotem und sein Ensemble ihre frische und intime Sichtweise dieses unbestrittenen Meisterwerks wieder, welche es diesem ermöglicht, als Ode an die ultimative Macht der Musik über den Menschen für sich selbst zu sprechen.
Besetzung: 25 Musiker:innen